Die Neuwahl des Vorstands ging jeweils ohne Gegenkandidaten einstimmig, höchstens mit Enthaltung des oder der Betroffenen, über die Bühne. Zum neuen Bezirksvorsitzenden wurde René Wendland gewählt. Der zwanzigjährige Abiturient stammt aus Sulzbach und formulierte eine sehr pointierte Kandidatenrede, die mit viel Beifall bedacht wurde. "Ich bin es leid, nur als Anhänger eines bürgerlichen Lagers wahrgenommen zu werden", sagte er, bevor er sich als Anhänger eines "sozial-liberalen Kurses" bekannte. Wir sind die einzige urliberale Partei", lautete sei Credo. Es gehe um die "größtmögliche Freiheit des Einzelnen", darum, die Leistungsbereitschaft zu fördern, sich aber auch energisch für die "tatsächlich Schutzbedürftigen einzusetzen. Er formulierte für die Arbeit des nächsten Jahres einige konkrete Ziele: "Die JuLis müssten noch stärker "kommunalpolitisch verankert" werden und beispielsweise auf "programmatischen Wochenenden" konkrete inhaltliche Arbeit leisten. Reizworte für einen "echten Liberalen" seien beispielsweise der Meisterzwang, der Lauschangriff, die Rasterfahndung und die bestehenden Sperrstunden. Ein weiteres Ziel Wendlands innerhalb der bayerischen JuLis: "Wir müssen ein fränkisches Bollwerk innerhalb unseres Landesverbandes bilden." Erster Schritt dazu: Kopien der Frankenhymne.
Problemlos die Wahl der drei Stellvertreter - jeweils mit konkreten Aufgabenfeldern - und auch des Schatzmeisters. Diese Position nimmt auch im nächsten Jahr Marco Graulich ein, als Stellvertreter wurden gewählt Johannes Wolf aus Miltenberg (Schwerpunkt: Programmatik), Alexander Brunner von Aschaffenburg-Land (Organisation) und Sophia-Verena Trott aus Würzburg (Mitgliederbetreuung). Als Beisitzer wurden folgende JuLis gewählt: Joachim Klein, Andreas Eul, Kristina Georg und Markus Krebs. Mit Wendland, Wolf und Krebs sitzen nun drei JuLis aus dem Landkreis Miltenberg im Vorstand der unterfränkischen Jungen Liberalen.
Zwei Anträge wurden auf dem Bezirkskongress beraten und schließlich an den Vorstand weiter verwiesen: Dort wird die Ferienplanung des Kultusministeriums kritisiert und gefordert, die beiden "fehlenden Schultage" im kommenden Schuljahr nicht an den Samstagen nachzuholen, sondern von den Sommerferien abzuziehen. Den Schulen dürfe nicht der „schwarze Peter zugeschoben" werden. Entschieden wurde in einem zweiten > > Antrag die Ausbildungsabgabe abgelehnt. Sie würde zum "Freikaufen von derAusbildung", zu Mitnahmeeffekten und zu höheren Lohnzusatzkosten führen und außerdem ein bürokratisches Ungeheuer ins Leben rufen. Man müsse sie deshalb im „Interesse der Unternehmen und der Lehrstellensuchenden verhindern".