Miltenberg, 26. Juni 2008

Kreis-FDP sucht Dialog mit Apothekern

Sprachrohr für freie Berufe und Kontrast zur CSU fest zugesagt

Am Donnerstag trafen sich Vertreter des Kreisverbands der FDP Miltenberg mit der Miltenberger Apothekerin Barbara Zeitner sowie dem Vertreter des Bayerischen Apothekerverbands Peter Vanselow zu einem informellen Gespräch. Zunächst wurde dem FDP-Kreisvorsitzenden René Wendland (Sulzbach), der im September als Direktkandidat für die bayerischen Landtagswahlen antritt, und seinem Vorstandskollegen Jörg Barth (Erlenbach) der normale Betriebsablauf einer Apotheke vorgestellt. Dabei wies Zeitner vor allem auf die Problemstellungen ständig neuer Reformen hin, die selten etwas verbesserten. Darüber hinaus kritisierte die Apothekerin die aufgebürdete Bürokratie von Seiten des Staates.
Der Gesundheitsexperte der Kreis-FDP Barth zog als Fazit, dass Zeitners Betrieb vorbildlich und mit großer Fachkenntnis geführt sei. „Leider entstehen aber immer mehr Probleme für die freien Berufe in Bayern“, so der praktizierende Zahnarzt. Es kämen mehr und mehr Einschränkungen im eigentlichen Berufsbild zum Vorschein. „Viele Freiberufler werden gezwungen mehr verwaltend als praktizierend tätig zu sein.“ Aus Sicht der Liberalen handele es sich um einen „nicht länger hinnehmbaren Zustand“.
Des Weiteren gingen die Apotheker auf die Problematik der Rabattverträge ein, die unter Umgehung der anderen beteiligten Partner vertraulich zwischen Industrie und Krankenkassen ausgehandelt würden. Für den Patienten hätten sie den Nachteil,
dass über das tatsächlich abgegebene Medikament, außer in Ausnahmefällen,
weder Arzt noch Apotheke frei entscheiden könnten.
Nach Ansicht der Freien Demokraten gingen die Entwicklungen in der Gesundheitspolitik im Allgemeinen in die falsche Richtung. „Der Weg des Gesundheitsfonds in ein staatliches und zentralistisches Gesundheitswesen bedeutet Mangelverwaltung per Gesetz“, spitzte der frisch gewählte Kreisrat Wendland zu. Auch das Aufbäumen der CSU gegen den Fonds sei kein echter Widerstand. „Die CSU hat bis heute nichts erreicht. Jetzt rächt sich, dass sie seinerzeit zugestimmt hat“, so der Kreisvorsitzende abschließend.
Die FDP werde in Bayern das Sprachrohr für die freien Berufe sein, die derzeit von der Staatsregierung im Regen stehen gelassen würden. Man werde sich dabei auch für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung im Freistaat einsetzen, erklärte der Sulzbacher. „Als deutlichster Kontrast zu schwarz werden wir hier sowohl im Landtagswahlkampf als auch ab September im Landtag klar Position beziehen!“, versicherte der Landtagskandidat der FDP Miltenberg.
 


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