FDP-Kreisverband diskutiert über die Landtagswahlen
Kreis Miltenberg. »Weder Jubel noch Resignation« - mit diesen Worten charakterisierte Dr. Heinz Linduschka, Landtagskandidat der FDP-Miltenberg, zu Beginn der Wahlanalyse in der »Brauerei Keller« die Stimmung der
Liberalen im Landkreis. Resignation sei jedenfalls bei den jungen Mitgliedern der FDP und den Jungen Liberalen nicht zu spüren gewesen, die fast 90 Prozent der Anwesenden gestellt und sich sehr kämpferisch gezeigt hätten, heißt es in einer Pressemitteilung.
Sehr bedenklich sei, so Linduschka, die dramatisch gesunkene Wahlbeteiligung. Offenbar hätten die meisten angenommen, »die Sache« sei
ohnehin schon »gelaufen«, und die Oppositionsparteien hätten es offenbar nicht geschafft, ihre Anhänger zu aktivieren. »Dass es ein neuer
CSU-Kandidat, der sich ganz gewiss noch keine besonderen Lorbeeren erworben hat, geschafft hat, ein »altes Schlachtross« wie Ludwig Ritter um mehr als fünf Prozent der Erststimmen zu übertreffen, habe nichts mehr mit Rationalität oder mit politischen Überlegungen zu tun«, resümierte Linduschka. Die Demokratie in Bayern sieht er trotz der weidrittelmehrheit
nicht in Gefahr, auch wenn in Zukunft »leider immer mehr Entscheidungen in kleinen CSU-Zirkeln fallen werden« und die Transparenz von Politik darunter leiden werde.
Viel Lob hatte der Direktkandidat vor allem für die Jungen Liberalen übrig,
die seinen Wahlkampf mit viel Engagement und Phantasie überstützt hätten.
Viel Beifall gab es auch für Linduschka selbst. Der Grund: Er hatte mit den 6,1 Prozent Erststimmen nicht nur das mit Abstand beste FDP-Ergebnis in
Unterfranken erzielt, sondern mit dem Kandidaten aus dem Landkreis Starnberg auch das beste in ganz Bayern. »Zum ersten Mal hat damit ein Wahlkreis aus Unterfranken die Spitzenstellung in Bayern inne. Darauf können wir durchaus stolz sein«, formulierte Kreisvorsitzender Steffen Scholz.
»Wer personell und von den Wahlergebnissen her so dasteht wie die bayerische FDP, muss sich darum bemühen, die besten Kandidaten zu präsentieren und
geschlossen aufzutreten«, forderte Scholz, der damit eine Kritik an der unterfränkischen Spitzenkandidatin verband und keinen Zweifel daran ließ,
dass für ihn in den nächsten Monaten der liberale Kreisverband Miltenberg
durch das gute Wahlergebnis den Anspruch auf größeren Einfluss in Unterfranken und Bayern erworben habe.
Inhaltlich seien ebenfalls Konsequenzen zu ziehen, forderte Roland Chrobok,
Listenkandidat für den Bezirkstag. Eine offensive Strategie und ein
energisches Präsentieren der programmatischen Ansätze sei unverzichtbar.
Auch konkrete Maßnahmen wurden beschlossen. So soll im November die Tradition des liberalen Stammtischs wieder aufgenommen werden. Interessenten finden seit dieser Woche ganz aktuelle Informationen auf der
Webside www.julis-miltenberg.de
Miltenberg, 6. Oktober 2003
"Weder Grund zum Jubel noch zur Resignation"
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